Radtour auf Rügen in 2022

Tolle Radtour der DAV`ler auf Rügen.

Zwanzig Prozent Steigung waren der Spitzenwert, den 13 Mitglieder der Sektion Bocholt, bei einer einwöchigen Radtour auf der Insel Rügen, meistern mussten.

Untergebracht in einem gut geführten Haus des Bundeswehrsozialwerkes in Göhren, verbrachten die Radler eine tolle Woche auf der Insel Rügen.

Insgesamt standen 6 Radtouren auf dem Programm. Los ging es am ersten Tag mit einer Tour auf dem Mönchsgut mit einer Länge von 55 Kilometern. Sehenswert dabei waren die Halbinsel Klein- und Groß Zicker mit ihren malerischen, unter Denkmalschutz stehenden, rohrgedeckten, ziegelsteinroten Häusern. Ein Besuch galt auch der um das 14. Jahrhundert erbauten kleinen Backsteinkirche und dem Pfarrwitwenhaus, eines der besterhaltenen Hallenhäuser auf Rügen.

Der nächste Tag führte uns nach Puttbus und dem dazugehörenden Fischerdorf Lauterbach. Puttbus besticht durch seine strahlend weißen Anstriche sämtlicher Gebäude, insbesondere auf dem sog. Circus, dem als kreisrunden Platz angelegten Mittelpunkt der Stadt mit den ihnen umgebenden klassizistischen Gebäuden.

Die dritte Tour führte uns auf die im Nordosten gelegene Halbinsel Jasmund. Sie ist die bergigste Region auf Rügen mit ihren berühmten Kreidefelsen am Steilufer der Ostseeküste. Insgesamt mussten die Teilnehmer 480 Höhenmeter überwinden. Doch zuvor stand ein Besuch des zweitältesten Ostseebades Sassnitz auf dem Programm. Eine längere Pause wurde im dem ehemaligen Fischerort Lohme gemacht, mit einem malerischen Blick auf die Steilküste und die Ostsee.

Am vierten Tourentag war eine Fahrt mit einem Boot zu den Kreidefelsen geplant. Doch zuvor ging es durch den Granitzer Wald, in das bekannteste Seebad der Insel Rügen, nach Binz.

Manch einem der Landratten aus Bocholt ging es bei Windstärke 5 – 6, bei der Seereise zum Königsstuhl, nicht so gut.

Bei strahlend blauem Himmel und einer Temperatur von 27 Grad führte die nächste Tour nach Wittow, der nördlichsten Halbinsel Rügens. Noch vor 150 Jahren war Wittow eine eigenständige Insel, die seit Mitte des 19. Jh.s durch die Schaabe, eine Nehrung, mit der Halbinsel Jasmund verbunden ist. Die Hauptsehenswürdigkeiten der Halbinsel sind das Kap Arkona, der nördlichsten Spitze Rügens, dem Fischerdorf Vitt und dem kleinen Ort Wiek. In Wiek besuchten wir die gotische Backsteinkirche aus dem 15. Jh. mit dem reich verzierten gotischen Westflügel und dem freistehenden Glockenturm, der um 1600 errichtet wurde.

Der letzte Tag der Radtour führte uns auf das klassizistische Jagdschloss Granitz mit seinen historischen Ausstellungsräumen, die einen Einblick in den fürstlichen Lebensstil und das Repräsentationsbedürfnis des 19. Jh.s geben.

Auftraggeber zum Bau des Schlosses war Fürst Wilhelm Malte der I. von Puttbus. Baumeister waren die bekannten Architekten Karl Friedrich Schinkel und J.G. Streinmeyer.

Natürlich ging es auch die steile, furchteinflößende Wendeltreppe, über 154 Stufen, hinauf auf den 38 Meter hohen Aussichtsturm mit einem fantastischen Rundblick fast über die gesamte Insel Rügens.

Weiter ging die Fahrt nach Prora, dem 4,5 Kilometer langen „Koloss von Prora“. Prora wurde von den Nationalsozialisten 1936 bis 1939 als Erholungsstätte für 20 000 Volksgenossen, die hier am Strand „Kraft durch Freude“ tanken sollten. Allerdings wurde das riesige Gebäude durch den Ausbruch des Krieges nicht mehr fertiggestellt. Die zeitweilig über 5000 Arbeitskräfte wurden eilig abgezogen und in der Kriegswirtschaft eingesetzt.

Heute sind die meisten Häuser renoviert und zu Appartements ausgebaut worden.

Anschließend fuhren wir zum „Naturerbe Zentrum Rügen“ in Prora. Hoch hinaus geht es auf dem 40 Meter hohen Baumwipfelpfad zwischen Prora und dem Kleinen Jasmunder Bodden. Die Aussicht vom Adlerhorst war grandios und reichte über die gesamte Insel bis nach Stralsund.

Leider ging die Woche bei fantastischem Radlerwetter viel zu schnell zu Ende und gerne denken wir noch an die schönen Landschaften und die tollen Radtouren zurück.

Unser großer Dank gilt Sofia und Gustav Arnold für die gute Organisation und Durchführung der Touren.

Lisa und Michael Henke