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Der Solinger Klingenpfad

Seit 1935 besteht der Solinger Klingenpfad.Mit einer Länge von 75 Kilometern führt er rund um das Stadtgebiet Solingens und bietet Gelegenheit, die Klingenstadt von ihrer Peripherie aus kennen zu lernen.Ein S (=Solingen) im Kreis als Wanderzeichen symbolisiert den besonderen Charakter. 

Am 30. September 2006 begannen drei aktive Wanderer der Ortsgruppe Gronau des DAV mit der Bewältigung der Strecke, die dann am 3. Oktober 06 beendet wurde. 

Nach einer etwa 1 ½-stündigen Autofahrt wurden die Zimmer der Jugendherberge Solingen-Gräfrath bezogen. Unmittelbar danach begann die erste Etappe direkt neben der Jugendherberge und dem alten Wasserturm, der auf dem höchsten Punkt der Klingenstadt steht (276 m über NN).

Geradeaus genießen wir einen weiten Ausblick auf die gegenüberliegenden Höhen mit den Städten (Wuppertal-) Cronenberg und Remscheid. Durchs Flockertsholz wandern wir abwärts in Richtung Friedenstal, wenden uns aber auf halber Höhe rechts in den Wald. Weiter geht es über schmale Pfade in das stille Gebiet der Gräfrather Wupperberge. An der sogenannten „Steinrötsche“ (Steinrutsche), einem früheren Steinbruch, vorbei erreichen wir bald eine Wegegabelung. 100 m weiter rechts liegt der Eschwog-Aussichtspunkt. Wir wandern talwärts zum Unterholzer Bach, bergan zum Jüder und wieder bergab ins Tal der Wupper bei Aue, auch „Picards Aue“ genannt. An der Wupper entlang geht es rechts unter einer Brücke der

 

 
Autostraße L 74 hindurch nach Kohlfurt.
Von Kohlfurt führt uns der Klingenpfad ins Waldgebiet des Hasseldeller Kopfes (links: Blick auf das neue Klärwerk) und talwärts zur Papiermühle. Hier war vor etwa 450 Jahren der erste Solinger Drucker, Johannes Soter, tätig. Auf dem schon 1890 vom gleichnamigen Gesangverein angelegten „Ossian“-Weg geht es an der Wupper entlang zur Häusergruppe Grunenburg.
In ihrer Nähe wurden 1882 das erste Solinger Elektrizitätswerk erbaut. Eine alte Eisenbahnbrücke über die Wupper erinnert an die frühere Kleinbahn durchs Morsbachtal und über Müngsten zur Krahenhöhe. Wir überqueren die Remscheider Straße (B 229) und gehen direkt auf den imposanten Bogen der Müngstener Brücke (mit 107 m Höhe und 500 m Länge seit 1897 Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke) zu. ***
Am Fuße der Brücke entdecken wir den Gedenkstein, der an den Bau der Brücke erinnert.

 


 

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Bergab geht es weiter zur Gaststätte Wiesenkotten an der Wupper, wo wir eine kleine Rast einlegen.

Wir überqueren den Fluß, wenden uns rechts in Richtung Unterburg und gelangen bald zu dem Punkt, wo der Klingenpfad scharf links in den Wald hinauf abbiegt. Nach einigen Serpentinen (Aussicht über die Wupperberge und auf das Schloß Burg)
erreichen wir die Höhe an der Westhausener Straße. Danach geht es weiter am Waldhang oberhalb des Eschbachtals entlang, dann auf schmalem Steig bergab zum historischen Luhnshammer am Eschbach. Wir überqueren den Bach und gehen am Hammer vorbei nach rechts bis zur Burgtalfabrik (die - wie andere Gießereien
 
auch – 1848 von zornigen Arbeitern zerstört wurde). Dann halten wir uns halblinks, steigen über den mittleren Weg bergan und kommen nach einer Linksbiegung ins Tal des Sellscheider Bachs. Unser Wanderzeichen führt uns weiter über schmale Waldwege zur Höhe bei Neuenflügel an der Stadtgrenze zu Wermelskirchen. Hier endet unsere erste Etappe nach etwa 23 km.

An gleicher Stelle beginnen wir die zweite Etappe am Sonntag, dem 1.10.2006.
Wir überqueren die Landstraße (links und gleich danach wieder rechts) und wandern auf schmaler Straße (Hummelsburg) zum Sportgelände Oberburg. ***
 
Hinter dem Sportplatz folgen wir dem S -Zeichen über die Wiese am Sportplatz (Grillplatz, Blick auf Oberburg) und wieder durch den Wald zur Straße in Angerscheid/Höhrath. Von dort aus gelangen wir links über einen Feldweg zum Forsthaus Höhrath. Von dort geht es über einen Forstweg zur Sengbachtalsperre (1900 bis 1903 erbaut, 2,882 Millionen cbm Inhalt).
Auf der Sperrmauer.
Danach geht es zunächst über ein Teilstück des Schmitz-Lenders-Wegs und dann durch das Tal des Hammerbachs
 

 

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bergab nach Glüder. Auf dem Campingplatz machen wir eine Rast.
Danach ist eine gute Kondition erforderlich, denn wir müssen einige größere Steigungen überwinden. Von Glüder aus (85 m über NN) geht es gleich steil bergan zum Pfaffenberger Kopf (224 m über NN).
 

 
Über einen Kammweg, die sogenannte „Kastelei“, wandern wir dann wieder abwärts zur Hofschaft I. Balkhausen.
urch II. und III. Balkhausen, mit Blick auf Burg Hohenscheid, erreichen wir die Wupper und folgen ihr bis zum großen Wupperbogen.
Den Waldweg rechts aufwärts durch ein Naturschutzgebiet und im Rechtsbogen durch Felder kommen wir zur Burg Hohenscheid. Von hier führt der Weg zur Straßenkurve Balkhauser Weg und an einem Bauerngehöft vorbei ins Schellbergtal (Freibad).
Nun geht es abermals bergan: von Odental bis zur Vockerter Straße am Bünkenberg
 
Hier folgen wir unserem Wanderzeichen nach links und etwa 200 m weiter nochmals nach links ins Waldgelände der

 
Wupperberge im Bereich Widdert. Auf dem vielbegangenen sogenannten „Verschönerungsweg“ (Rastplatz am Klingenpfad-Gedenkstein) gelangen wir ins Kalte Tal. Hier endet nach 19 km unsere zweite Etappe. Montag, 2.Oktober 06 – Etappe 3.Es sind weitere Steigungen zu überwinden. In Widdert folgen wir dem Weg und

 

 

wandern um den Rölscheider Kopf (unterhalb des Sportplatzes) bergab und bergan durch die Hangwälder, Bach- und Waldtäler der Wupperberge oberhalb von Rüden, Friedrichstal und Friedrichsaue zur Friedrichshöhe (Aussicht über die Leichlinger Sandberge bis in die Rheinebene).

 


 

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Nach einiger Zeit weiteren Wanderns wendet sich unser Weg aus dem Wald nordwärts. Über einen Wiesenweg seitlich von Caspersfeld erreichen wir den Hintenmeiswinkeler Weg. Wir gehen rechts bis zur Straßenkreuzung, dort links abbiegend nach Lache und etwa 100 m hinter der Hofschaft abermals links bergab ins Weinsberger Bachtal. Dem Bachlauf folgen wir weiter abwärts über Strupsmühle zum Wipperkotten (1605 erwähnt, einziger noch erhaltener Doppelkotten an der Wupper). Von

 

 

Wipperaue wandern wir weiter nach Haasenmühle and dann links bergan über Eickenberg zur Gillicher Straße bei Aufderhöhe. *** In der Gillicher Straße stoßen wir nach etwa 400 m auf das Klingenpfadzeichen, dem wir nach rechts folgen. Wir wandern unterhalb des Krankenhauses Bethanien durch den Wald, überqueren am „Litschufer“ die Opladener Straße und gehen am Rand des bewaldeten Lohdenbergs entlang zur Landwehrstraße, dann bergan in Richtung Aufderhöhe und biegen auf der Berghöhe links in einen schmalen Weg zum Freibad. Über die Höher Heide erreichen wir Haalsiepen und dann am Bahndamm entlang den Pohlingshof. Nach kurzer Strecke überqueren wir die Eisenbahn und gehen durch den Hackhauser Wald zum Bussche-Kessel-Weg und zum Wasserschloß Hackhausen (1411 erstmals erwähnt, seit 1772 Rokokoschloss). Nach Überschreiten der Bonner Straße führen uns abwechslungsreiche Feld- und Waldwege ins Heidegebiet bei Krügersheide.

Am Waldhof Hackhausen
(Neubarockschlösschen, (1912 erbaut) vorbei kommen wir durch eine schöne Nußbaumallee und danach durch den

 
Wald zur Straße am Park des Engelsberger Hofes.
Unsere 3. Etappe endet nach 19 km.

Die letzte Etappe am 3. Oktober 06:
Vom Parkplatz Engelsberger Hof wandern wir zwischen Heidebad (links) und renaturiertem Gelände (rechts) zum Kovelenberg und weiter über den Hermann-Löns-Weg (Solinger Vogelpark) zum Union-Stadion. Links am Stadion vorbei kommen wir zur Straße Naturpark und zur Dunkelnberger Straße.
Wir halten uns links bis zur Eisenbahnunterführung an der S-Bahn-Haltestelle Vogelpark. Dort biegen wir links ab und passieren weitere Straßen des sogenannten Unterlandes: von der Unteren Benrather rechts in die Hildener, links in die Maubeshauser und dann wieder rechts in die Lübecker Straße. An deren Ende (am Bahndamm) überqueren wir links den Lochbach, biegen dann nochmals links ab und erreichen, über Feldwege und einen Hohlweg aufwärts wandernd, die Eisenbahnbrücke am Wilzhauser Weg, in den wir links einschwenken. Durch Maubes und Wilzhaus kommen wir über den Casperbroicher Weg ins Ittertal zum Schloss Caspersbroich (1472). Kurz vor

 

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dem Schloss, rechts am Teich der Brucher Mühle vorbei, weist uns das S – Zeichen das Ittertal bachaufwärts. Durch Untenitter gelangen wir, die Ittertalstraße überquerend, zur Heidberger Mühle.

Nach einer kurzen Rast geht es weiter bachaufwärts durch das Ittertal.

Den Bach zu unserer Rechten, kommen wir am Emen- und Bastianskotten vorbei zum sogenannten „Gesundheitsbrunnen“.

Oberhalb des Freibades Ittertal (im Winter Freilufteisanlage) durchwandern wir den Wald bis Igelsforst bei Obenitter. Von dort führt uns das Wanderzeichen am Staubecken (einst Wasserreservoir für das Freibad) und am Klärwerk vorbei zur Straße am Zieleskotten (seit 1780) und zur Bausmühle (seit 1728).

Hinter Eschbach kommen wir auf das letzte Teilstück des Klingenpfads. Durch das stille, einsame Bachtal gelangen wir über Blumental zur Oberhaaner Straße und von dort über Mühlenteich und Stiftsgasse in die Gräfrather Freiheit.

Unsere letzte Etappe erstreckte sich über 14 km.

 

 

Teilnehmer:

v.l.n.r.: Dr. Martin Radde, Heino Krönke und Harry Müller.

Ein besonderes Lob gilt unserem Heino, der trotz seiner fast 76 Jahren die Gesamtstrecke ohne Probleme bewältigte (ausgenommen natürlich der Muskelkater, der uns natürlich alle plagte).

 

 

An den mit *** gekennzeichneten Stellen fehlten auf der Wanderstrecke die Wanderzeichen des Klingenpfades!!

 

 
 


 


 

Unsere Fahrkarten für den O-Bus in Solingen.

 

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Bergisches Heimatlied

Von Rudolf Hartkopf, Solingen

 

Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
Die Berge hoch ragen, der Amboß erklingt,
Wo die Quelle noch rinnet aus mosigem Stein,
Die Bächlein noch murmeln im blumigen Hain,
Wo im Schatten der Eiche die Wiege mir stand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.

Wo die Schwerter man schmiedet dem Lande zur Wehr,
Wo's singet und klinget dem Höchsten zur Ehr',
Wo das Echo der Lieder am Felsen sich bricht,
Der Finke laut schmettert im sonnigen Licht;
Wo der Handschlag noch gilt als das heiligste Pfand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.

Wo die Wupper wild woget auf steinigem Weg,
An Klippen und Klüften sich windet der Steg,
Wo der rauchende Schlot und der Räder Gebraus,
Die flammende Esse, der Hämmer Gesaus
Verkünden und rühmen die fleißige Hand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.

Wo so wunderbar wonnig der Morgen erwacht,
Im blühenden Tale das Dörfchen mir lacht,
Wo die Mägdlein so wahr und so treu und so gut,
Ihr Auge so sonnig, so feurig ihr Blut.
Wo noch Liebe und Treue die Herzen verband:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.

Keine Rebe wohl ranket am felsigten Hang,
kein mächtiger Strom fließt die Täler entlang,
doch die Wälder sie rauschen so heimlich und traut,
ob grünenden Bergen der Himmel sich blaut;
drum bin ich auch weit an dem fernesten Strand,
mein Herz schlägt der Heimat, dem Bergischen Land.

 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


07.Oktober 2006 – Harry Müller