Bergisches Heimatlied
Von Rudolf Hartkopf,
Solingen
Wo die Wälder
noch rauschen, die Nachtigall singt,
Die Berge hoch ragen, der Amboß erklingt,
Wo die Quelle noch rinnet aus mosigem Stein,
Die Bächlein noch murmeln im blumigen Hain,
Wo im Schatten der Eiche die Wiege mir stand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.
Wo die
Schwerter man schmiedet dem Lande zur Wehr,
Wo's singet und klinget dem Höchsten zur Ehr',
Wo das Echo der Lieder am Felsen sich bricht,
Der Finke laut schmettert im sonnigen Licht;
Wo der Handschlag noch gilt als das heiligste Pfand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.
Wo die Wupper
wild woget auf steinigem Weg,
An Klippen und Klüften sich windet der Steg,
Wo der rauchende Schlot und der Räder Gebraus,
Die flammende Esse, der Hämmer Gesaus
Verkünden und rühmen die fleißige Hand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.
Wo so
wunderbar wonnig der Morgen erwacht,
Im blühenden Tale das Dörfchen mir lacht,
Wo die Mägdlein so wahr und so treu und so gut,
Ihr Auge so sonnig, so feurig ihr Blut.
Wo noch Liebe und Treue die Herzen verband:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.
Keine Rebe
wohl ranket am felsigten Hang,
kein mächtiger Strom fließt die Täler entlang,
doch die Wälder sie rauschen so heimlich und traut,
ob grünenden Bergen der Himmel sich blaut;
drum bin ich auch weit an dem fernesten Strand,
mein Herz schlägt der Heimat, dem Bergischen Land.
|